In der sogenannten Heuschnupfenzeit leiden viele Menschen nicht nur unter einer Pollenallergie, sondern reagieren auch auf bestimmte Obstsorten, Gewürze oder Nüsse allergisch.

Dieses Phänomen nennt sich „Kreuzallergie“ und hängt damit zusammen, dass das Immunsystems nicht nur auf bestimmte Allergene, sondern auch auf ähnliche Allergene aus anderen Quellen reagiert.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten der Kreuzallergien es gibt, und was Sie tun können, um diese Zeit Ihnen und den Kindern so erträglich wie möglich zu gestalten.

Was genau sind Kreuzallergien?

Die Pollen von Bäumen oder Gräsern besitzen ähnliche Proteine wie bestimmte Früchte. Wenn Sie oder Ihr Kind also allergisch gegen Birkenpollen sind, ist es möglich, dass Sie genauso auf Äpfel oder Haselnüsse reagieren. Ihr Immunsystem registriert ähnlich strukturierte Substanzen und wehrt diese ab. Ihr Immunsystem ist also einfach übervorsichtig und sobald es ein Protein ausmacht, dass Birkenpollen gleicht, schickt es direkt eine Armada von Zellen los, um Ihren Körper zu verteidigen. Daraus resultiert dann meist eine Reihe unangenehmer Symptome, auf welche wir im nächsten Abschnitt eingehen.

Sollten Sie bei sich selbst oder Ihrem Kind bereits solche Beobachtungen gemacht haben, ist es ratsam, mittels Allergietest eine Diagnose zu stellen.

Mögliche Reaktionen

Konkret zeigt sich eine Kreuzallergie meistens dadurch, dass beim Verzehr entsprechender Lebensmittel, wie zum Beispiel Äpfeln, ein Kratzen oder Schwellungen im Mund- und Rachenraum entstehen. Ihr Immunsystem ist im Frühjahr in permanenter Alarmbereitschaft und reagiert nicht nur auf die Pollenallergene, sondern auch auf Nahrungsmittel mit ähnlichen Allergenen.

Am häufigsten beeinflusst die Kreuzreaktivität den oralen Bereich. Meist kommt es zu Schwellungen, Juckreiz oder Kratzen im Mund, Rachen und Hals. Solche Symptome kommen manchmal auch im Gesicht, um die Mundpartie herum und sogar bis hin zu den Ohren vor. Achten Sie deshalb besonders auf die Reaktionen der Kinder beim Verzehr betroffener Lebensmittel, wenn diese eine Pollenallergie haben.

Welche Arten der Kreuzallergien gibt es?

Auf welche Obst-, Gemüse- oder Nusssorten Sie allergisch reagieren, hängt von der Art Ihrer Pollenallergie ab. Das bedeutet, dass nicht alle Menschen auf die gleichen Lebensmittel reagieren. Um sich einen Überblick zu verschaffen, empfehlen wir, über einen gewissen Zeitraum hinweg ein Ernährungstagebuch zu führen und gegebenenfalls die Symptome zu notieren.

Mögliche Kreuzreaktionen bei einer Baumpollenallergie

• Obst: Apfel, Kiwi, Kirsche, Nektarine, Pfirsich, Aprikose, Pflaume, Feige, Birne
• Gemüse: rohe Karotten, rohe Kartoffeln, Sellerie, Sojabohnen
• Nüsse: Haselnuss, Walnuss, Paranuss, Muskatnuss, Mandel, Erdnuss

Mögliche Kreuzreaktionen bei Gräserpollenallergie

• Obst: Tomate, Erdbeere, Melone, Kiwi
• Gemüse: Hülsenfrüchte, Mais, Erbsen, Zwiebel, Sojabohnen
• Nüsse: Erdnüsse
• Cerealien: Kleie, Weizen, Hafer, Roggen, Reis

Nützliche Tipps für die Heuschnupfenzeit

Die gute Nachricht ist, dass sich beim Erhitzen die molekulare Struktur in den meisten Lebensmitteln verändert wird und dadurch nicht mehr denen der Pollen ähnelt. Die allergische Reaktion bleibt somit aus, weil sie vom Körper nicht länger als Gefahr wahrgenommen werden. Apfelkuchen ist also möglich! Auch eingekochtes Obst, wie zum Beispiel in Marmelade ist meistens kein Problem. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Gemüse.

Außerdem reagieren die meisten Allergiker unterschiedlich auf die verschiedenen Sorten von bestimmten Lebensmitteln. Wer zum Beispiel gerne Äpfel roh verzehrt, sollte darauf achten, um welche Apfelsorte es sich handelt. „Golden Delicious“ löst besonders häufig allergische Reaktionen aus, während es bei alten Apfelsorten deutlich seltener vorkommt.

Alkmene, Gravensteiner, Boskoop, Jonathan sind alte Sorten, die meist besser verträglich sind. Diese findet man natürlich nicht in jedem Supermarkt, aber es lohnt sich, auf Märkten oder in Bioläden danach Ausschau zu halten.